Philippinisches Pustelschwein
Das philippinisches Pustelschwein besticht durch seine dunkelbraune bis schwarze Färbung und die markante Nackenmähne. Bild: (c) Dennis Eckert

Die außergewöhnliche bunte Tierwelt der Philippinen

Ob klein oder groß, an Land oder unter Wasser – hauptsache außergewöhnlich ist sie, die philippinische Tierwelt. Besucher stoßen im Wald auf scheue Primaten, majestätische Adler und flinke Wildschweine, während sich unter Wasser der große Walhai oder unzählige Sardinen und Quallen von ihrer besten Seite präsentieren. Indes setzen sich immer mehr Einheimische für den Schutz der Lebensräume ein – mit Erfolg.

Koboldmakis: Kulleraugen zum Verlieben

Die wohl bekanntesten Bewohner der Insel Bohol in der Visayas-Region sind die Tarsiere, auch Koboldmakis genannt. Gerade einmal so groß wie eine Hand und mit Augen, die größer sind als ihr Gehirn, können sie des nachts leichtfüßig von Ast zu Ast springen und Insekten, Amphibien, kleine Vögel und Reptilien jagen. Besucher können die Primaten in speziellen Schutzreservaten besuchen, in denen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung leben. Da die Tiere untertags schlafen, verharren sie meist an einem Platz – und sind somit leicht aufzufinden. Guides, die durch das lichte Terrain führen, achten darauf, dass die empfindlichen Tiere weder durch laute Geräusche noch durch Blitzlicht gestört werden. Es empfiehlt sich ein Besuch am späten Nachmittag, da die Tiere dann ihre überdimensionalen Augen in voller Pracht präsentieren.
Koboldmaki auf den Philippinen
Koboldmaki auf der Insel Bohol. Bild: (c) Philippine Department of Tourism/David Hettich&Tobias Hauser

Walhaie: Friedliche Giganten der Meere

Einmal im Leben mit einem Walhai schwimmen – ein Punkt, der bei vielen Weltreisenden auf der Wunschliste steht. Die Philippinen gehören zu jenen Ländern, in denen eine Begegnung mit dem größten Fisch der Welt unter natürlichen Bedingungen möglich ist. Zwischen November und Dezember sowie Mai und Juni kann in Donsol auf Nordluzon am besten mit Walhaien geschnorchelt werden. Der größte Fisch der Welt kann bis zu 13 Meter lang und bis zu zwölf Tonnen schwer werden – eine Begegnung unter Wasser gleicht somit einem Treffen zwischen David und Goliath. Um das Wohl der sanften Haie, die auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehen, nicht zu gefährden, gibt es vor Ort strenge Regularien, die nur eine bestimmte Anzahl von Booten und Schnorchlern zulassen. Der WWF Philippinen setzt sich seit 1998 für den Schutz der Tiere ein und führt regelmäßig Zählungen durch – 2020 wurden 19 neue Walhaie in der Bucht gesichtet.
Walhai vor der philippinischen Küste
Walhai vor der philippinischen Küste. Die Giganten der Meere können bis zu 13 Meter lang werden. Bild: (c) Philippine Department of Tourism/David Hettich&Tobias Hauser

Philippinenadler: Der König des Regenwaldes

Hoch oben in 40 Metern Höhe und inmitten des Regenwaldes thront er: Der Horst des Philippinenadlers. Hier wacht das philippinische Nationaltier über sein rund 100 Quadratkilometer großes Revier. Mit einer Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern gleitet er auf seinen Streifzügen sanft über die sattgrüne Vegetation von Ostluzon, Samar, Leyte und Mindanao. Schätzungsweise gibt es in der freien Wildbahn nur noch etwa 400 Adlerpaare. In Davao City wurde daher 1987 das Philippine Eagle Centre gegründet, um die vom Aussterben bedrohte Art zu schützen und den Bestand zu regulieren. In dem Tierschutzzentrum können Besucher die imposanten Greifvögel aus nächster Nähe beobachten und alles Wissenswerte über sie erfahren. Das Forschungs- und Naturschutzteam agiert in drei Bereichen: Adlerforschung, Aufforstung und Schutz des Regenwaldes sowie Sensibilisierungsprogramme.
Philippinenadler
Philippinenadler - König des philippinischen Regenwaldes. Bild: (c) Philippine Department of Tourism/Rhonson Ng.

Philippinisches Pustelschwein: Mit Vollgas durch den Dschungel

„Sauschnell“, robust und eine wilde Mähne auf dem Kopf – die Rede ist vom Philippinischen Pustelschwein mit den namensgebenden warzen- oder pustelartigen Schwellungen im Gesicht. Die kleinen endemischen Säuger bestechen durch ihre dunkelbraune bis schwarze Färbung und die markante Nackenmähne, die sich bis auf den Rücken erstrecken kann. Früher noch weit verbreitet, leben die vom Aussterben bedrohten Tiere heutzutage in kleinen Gruppen in entlegenen Waldregionen. Als Allesfresser zählen Früchte, Wurzeln, Insekten und kleinere Wirbeltiere zu ihrer Nahrung. Nahe Verwandte sind die etwas bulligeren Visayas- und Mindoro-Pustelschweine, die nach ihrem Verbreitungsraum benannt sind. NGOs wie PhilinCon setzen sich nicht nur für die Wiederaufforstung des Regenwaldes ein, sondern bieten gefährdeten Arten wie dem Pustelschwein Schutz in speziellen Auffangstationen. Schwein gehabt: Im Münchner Tierpark Hellabrunn können alle Tierliebhaber eine Gruppe Philippinischer Pustelschweine bestaunen.
Philippinische Pustelschweine beim Wühlen
Philippinische Pustelschweine beim Wühlen. Bild: (c) Daniela Hierl

Sardinen: Gigantische Schwärme vor der Küste

An Cebus Westküste liegt der Fischerort Moalboal, der seinen ursprünglichen Charakter bis heute bewahrt hat und unter Kennern als beliebter Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorchelexkursionen gilt. Unter Wasser offenbart sich Tauchern das ganze Jahr über ein wahres Spektakel, werden sie doch direkt vor der Küste von Millionen von Sardinen umschwärmt. Ist eine einzelne Sardine nur etwa 30 Zentimeter lang, so imponiert ein ganzer Schwarm mit mehreren Metern Durchmesser. Doch nicht nur die Größe beeindruckt, glitzert die Unterwasserwelt doch silbern, sobald sich der Schwarm bewegt. Moalboal ist der einzige Ort der Welt, an dem dieses gewaltige Naturereignis hautnah ertaucht oder erschnorchelt werden kann.
Sardinenschwarm vor Cebu
Sardinenschwarm vor Cebu. Bild: Philippine Department of Tourism/Hannah Reyes

Quallen: Umzingelt von ungefährlicher Schönheit

Gäste finden auf der Insel Siargao nicht nur ideale Surfbedingungen vor, sondern auch ein ruhiges, türkisfarbenes und von grünen Inselchen umgebendes Idyll: die etwas südlicher gelegene Tojoman Lagune. Unter der Wasseroberfläche geht es dafür umso lebhafter zu, tummeln sich hier doch Millionen von braunen, nicht stechenden Quallen, die der Lagune den Beinamen „Jellyfish Lagoon“ beschert haben. Einmal hineingepaddelt, steht einem Tauchgang mit den ungefährlichen Tieren nichts mehr im Wege. Um die Tiere zu schützen und die Population aufrecht zu erhalten, wurde die Lagune zum Naturschutzgebiet ernannt.

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