Puppentheater im Künstlerhaus Baan Silapin
Das Puppentheater hat im Künstlerhaus Baan Silapin eine lange Tradition. Bild: © vitchanan.com

Thailändische Kunst und Kultur im Künstlerhaus Baan Silapin

Im Südwesten Bangkoks auf der westlichen Flussseite des Chao Phraya liegt der touristisch weniger frequentierte Stadtteil Thonburi. Er lässt sich besonders gut auf einer Bootsfahrt erkunden, denn es gibt dort viele Kanäle, die sogenannten Khlongs, die früher die Hauptverkehrsadern der Stadt waren. Bangkok wird daher auch das „Venedig des Ostens“ genannt. In diesem Stadtteil finden außerdem viele schwimmende Märkte statt. Einige Wohngebiete in Thonburi haben ihren dörflichen Charakter erhalten, während andere Gegenden rund um die Skytrain-Linie immer moderner werden. Das Künstlerhaus Baan Silapin ist ein besonderer Ort, an dem die thailändische Kunst und Kultur gepflegt und bewahrt wird.

Das Künstlerhaus

In einem jahrhundertealten offenen Teakholzgebäude direkt am Khlong Luang befindet sich das Artisthouse mit Galerie, Café und Veranstaltungsort. Hier wird Thailand mit seinen künstlerischen Traditionen für Besucher erlebbar. Gegründet wurde es 2010 von dem thailändischen Künstler und Umweltschützer Chumphon Akhpantanond. Gemeinsam mit Freunden hat er das Haus renoviert und so einen besonderen Ort der kulturellen Vermittlung geschaffen. Überall gibt es etwas zu entdecken. Anschließend lädt das Café, in dem typische thailändische Spezialitäten angeboten werden, zu einer Ruhepause direkt am Khlong ein. Im ganzen Haus malen und zeichnen Künstler oder arbeiten an traditionellen Masken. Viele der Kunstwerke werden direkt vor Ort verkauft. Ein besonderes Vergnügen für Kinder sind die Pappmasche-Masken, die bemalt werden können.
Der Stadtteil Thonburi, in dem sich auch das Künstlerhaus Baan Silapin befindet, lässt sich besonders gut auf einer Bootsfahrt erkunden. Bild: © Baan Silapin

Puppentheater im Baan Silapin

Ein Ensemble, das traditionelles Puppentheater aufführt, ist ebenfalls in dem Künstlerhaus untergebracht. Kinder und Jugendliche lernen hier viel über diese alte Form des Theaters. Jeden Tag finden Aufführungen auf Spendenbasis statt. Teilweise werden die Besucher in die Vorführung integriert. Die Puppen und Kostüme werden in aufwendiger Handarbeit aus auffälligen Stoffen, die glänzen und glitzern, hergestellt. Da es früher noch kein elektrisches Licht gab, waren die Kostüme so besser sichtbar für die Zuschauer. Es gibt Schauspieler, die die Puppen, die oft mystische Wesen darstellen, führen und andere, die in Menschengestalt auftreten. Die Puppenspieler tragen schwarze Kleidung und Masken, um nicht von den Puppen abzulenken. Bis zu drei Menschen werden für das Spielen einer Puppe benötigt. Die Bewegungen der Spieler sind dabei ganz genau aufeinander abgestimmt.

Puppenfertigung Baan Silapin
Die bei den Aufführungen zum Einsatz kommenden Puppen und Kostüme werden in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Bild: © Baan Silapin

Das traditionelle thailändische Theater

Das traditionelle Puppentheater war vor dem Aufkommen der Kinos eine der beliebtesten Unterhaltungsformen in Thailand. Das ursprüngliche thailändische Theater ist sehr spirituell. Besonders das Schatten-Puppentheater, das Nan wurde früher oft zu wichtigen Anlässen vorgeführt, wie Hochzeiten, Geburten oder Tempeleinweihungen. 1982, zur Zweihundertjahrfeier Bangkoks wurde die traditionelle Form des Theaters von Sakron Yangkhiawsod, besser bekannt als Joe Louis, erstmals wiederaufgeführt. 2002 gründete der Künstler im Lumphini Park sein erstes Theater, das „Joe Louis Theater“. Mit seiner Gruppe tritt er außerdem auf verschiedenen schwimmenden Märkten auf. Genau wie Joe Louis sind sich die Künstler von Baan Silapin einig: Das traditionelle Theater ist ein wichtiges Erbe Thailands, das allen gehört und bewahrt werden muss.

Aktuelle Termine und Infos gibt es auf der Facebookseite des Künstlerhauses.

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