Pfrontens Mächler im 21. Jahrhundert
In ihren Werkstätten sowie auch während zahlreicher Führungen und Workshops laden Tüftler, Handwerker und Künstler heutzutage zum Mitmachen ein. In der Handweberei Hechenberger beispielsweise werden Teppiche nach den individuellen Wünschen der Kundschaft von Hand aus hochwertiger Wolle gewebt. Auch aus gebrauchten Textilien entstehen hier Unikate, die Allgäuer Bändelteppiche, die hier „Blacha“ genannt werden. Mit Markus Nöß, dem Schuhmachermeister aus Pfronten, lernen Teilnehmer bei einem fünftägigen Haferlschuhworkshop in der familieneigenen Traditionswerkstätte, worauf es bei der Herstellung der allgäuerischen Maßschuhe ankommt.
Einzigartige Schmuckstücke aus Glas entstehen zudem beim gemeinsamen Glasperlendrehen am Brenner der Glasbläserwerkstatt von Alexander Endres. Die Keramik-Gesellin Judith Lomba bietet in ihrer Töpferei im Pfrontener Ortsteil Ried Töpferkurse an. Und auch beim BaumArt Kreativworkshop oder im Atelier Farbkraft entstehen unter Anleitung lokaler Künstler ganz besondere Kunstwerke – auf Bäumen sowie ganz traditionell auf Leinwänden. Wer die Pfarrkirche St. Nikolaus besucht, findet dort Gemälde und Schnitzereien der Pfrontener Mächler vor. Kein geringerer als Märchenkönig Ludwig II. beauftragte den Pfrontener Familienbetrieb Eberle mit dem Bau seiner Prunkkutsche und auch im Schloss Neuschwanstein selbst stellte das heutige Unternehmen Glas Eberle ihr Können in der Glasmalerei unter Beweis.