„Lebensspur Lech“, Allgäu Segensreiche Palmboschen-Weihe
„Roter Hahn“, Südtirol Eier als Liebesgeste und gefärbt mit reiner Natur
Tessin, Schweiz Lebendige Tradition und UNESCO-Kulturerbe
„In Mendrisio könnte man Weihnachten abschaffen. Aber würde jemand wagen, Ostern anzurühren, bräche eine Rebellion aus“, sagt Claudio Fontana, einer von fast 270 Darstellern der berühmten Tessiner Prozessionen. Die heiligen Umzüge am Gründonnerstag und Karfreitag gelten als einer der eindrücklichsten gelebten Bräuche der Schweiz, bei dem die Akteure in Originalkostümen aus der Mailänder Scala auftreten. Wer ehrenamtlich mitwirken möchte, wartet nicht selten ein Jahr auf seine Berufung. Zahlreiche Schaulustige nehmen weite Wege auf sich, um dem Kreuzzug Christi durch jenes Städtchen beizuwohnen, das die Einheimischen stolz „magnifico borgo“ (prachtvoller Ort) nennen. Zum Spektakel gehören auch die „Trasparenti“, die zu Beginn der Karwoche in Mendrisios Altstadt entfaltet werden. Deren religiösen Motive auf durchsichtigem Stoff leuchten wie Lampions und tauchen die Stadt in ein magisches Licht. Die außergewöhnliche Konstruktion und Weitergabe dieses wissenschaftlichen Handwerks von Generation zu Generation war ein wesentliches Kriterium für die UNESCO, die Tessiner Osterprozessionen Ende 2019 zum „Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ zu erklären. Ob die Umzüge am 1./2. April 2021 stattfinden, ist noch nicht entscheiden – doch wer mag, kann sich einige Eindrücke schon jetzt via YouTube ins Wohnzimmer holen. Seit 2017 gibt es in der Casa Croci zudem ein Museum, in dem Interessierte das jahrhundertealte Erbe des Mendrisiotto ganzjährig bestaunen können, darunter Transparente aus der Zeit vor 1792.
Schenna, Südtirol Ein süßer Osterzopf zum Fastenbrechen
Rezept für zwei Osterzöpfe von Martha Thaler/Zmailerhof Schenna
Zutaten
600 g Weizenmehl
80 g Zucker
30 g Hefe
70 g Butter
300 ml Milch
3 Eigelbe
1 Ei
2 EL Rum
1 TL Salz
1 TL Vanillezucker
Zitronenschale
1 Eigelb
etwas Hagelzucker
Zubereitung
Die Hefe in der leicht erwärmten Milch auflösen, eine Prise Zucker hinzufügen und für zirka 15 Minuten gehen lassen. In einer Schüssel Mehl, Zucker, Vanillezucker, in kleine Stücke geschnittene Butter, Ei, Eigelbe, Zitronenschale, Rum und Salz geben. Alles gut mit der aufgegangenen Hefemischung vermengen und mindestens 10 Minuten sorgfältig kneten, so dass ein glatter Teig entsteht. Diesen leicht mit Mehl bestäuben, mit einem Geschirrtuch zudecken und an einem warmen Ort erneut 30 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat. Den Teig in 6 gleich große Stücke teilen, lange Stränge formen und daraus 2 Zöpfe flechten. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben, mit einem Geschirrtuch zudecken und nochmals zirka 30 Minuten gehen lassen. Die Zöpfe mit Eigelb bestreichen und Hagelzucker bestreuen. Anschließend im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad etwa 20 Minuten goldgelb backen.