„Das ist der Moment, ab dem man die Begeisterung für die Passionsspiele im Ort noch mehr zu spüren bekommt“, freut sich Andreas Rödl auf den Erlass, den er zum ersten Mal als Bürgermeister unterzeichnet. Das Gemeindeoberhaupt ist selbst von klein auf Teil der Aufführung und kann sich an seine ersten Passionsspiele mit fünf Jahren noch gut erinnern. 2022 ist er im Chor dabei. Diesmal mit langen Haaren. Denn in seinem früheren Beruf als Polizist, kam er ausschließlich für „Kurzhaarrollen“ in Frage. Die römischen Soldaten, die Helfer hinter den Kulissen und die Orchestermitglieder sind als Einzige vom Erlass ausgenommen.
Nach der Verschiebung der Passionsspiele von 2020 auf 2022 haben übrigens so einige Oberammergauer ihre Haare länger gelassen. „Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, meine langen Haare ganz kurz zu scheren“, verrät Johannes-Darsteller Anton Preisinger Junior und ergänzt „damit spare ich mir den Übergang von Kurz- auf Langhaarfrisur und diese ungute Zwischenlänge.“ Und Spitzen schneiden ist selbstverständlich erlaubt, Haar- und Bartpflege für die Oberammergauer durchaus ein Thema.
Infos zu den Passionsspielen
Das Spiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi findet 2022 das 42. Mal statt. Die Premiere ist am 14. Mai 2022, der letzte der 103 Spieltermine ist am 2. Oktober 2022. Insgesamt spielen rund 2400 Menschen aus Oberammergau mit, darunter rund 500 Kinder.
Karten können sowohl einzeln als auch im Paket mit Essen und Übernachtung(en) erworben werden. Online unter www.passionsspiele-oberammergau.de, telefonisch unter +49 (0) 8822 835 93 30, per E-Mail unter info@passionsspiele-oberammergau.de und persönlich in der Oberammergauer Geschäftsstelle der Passionsspiele, Dorfstr. 3.
Die Einzelkarten kosten zwischen 30 und 180 Euro (sechs Kategorien); die Arrangements gibt es mit einer Übernachtung (ab 264 Euro pro Person im Doppelzimmer) oder zwei Nächten (ab 364 Euro pro Person im Doppelzimmer) in verschiedenen Hotel- und Ticketkategorien zur Auswahl.