Im oberbayerischen Berchtesgadener Land finden (E-)Biker nicht weniger als 565 Kilometer Radstrecke. Insgesamt 15 ausgeschilderte Routen sowie vier grenzüberschreitende Radwege nach Salzburg und drei in die Alpenstadt Bad Reichenhall durchziehen die Region zwischen dem Königssee im Süden und dem Rupertiwinkel im Norden. Dabei beweist sich vor allem Letzterer mit seinem voralpinen Charakter als Revier für alle Leistungslevel. Radler dürfen sich auf sanfte Hügel und weitläufige Seenlandschaften, dazu geschichtsträchtige Orte und jede Menge bäuerliches Brauchtum freuen. Marterl und Kapellen säumen die Wege, ist der Rupertiwinkel doch damit europaweit am besten bestückt. Wer länger bleiben will, findet in gastfreundlichen Bauernhöfen die passenden Zimmer und Ferienwohnungen. Übrigens: Die meisten Touren sind bequem per Bahn erreichbar, die Fahrradmitnahme ist in den Nahverkehrszügen des Berchtesgadener Lands kostenlos.
Badeseen-Radweg - Familientour mit Abkühlung
Wenn die Temperaturen im goldenen Herbst nochmals nach oben klettern, gibt es im Rupertiwinkel kaum eine schönere Tour: Der Badeseen-Radweg mit Start in Freilassing führt auf verkehrsarmen Nebenstraßen und Radwegen über einen Höhenrücken nach Petting am Waginger See. Im Uhrzeigersinn umradeln Genussbiker diesen und den Tachinger See. Eindrucksvolle Wasserlandschaften und ein immer wieder durchblitzendes Alpenpanorama sind ständige Wegbegleiter. Über den Abtsdorfer See, dessen warmes Moorwasser bis in den Herbst hinein auf ein Bad einlädt, geht’s zurück nach Freilassing. Dank ihrer nur mäßigen Steigungen ist die Route bestens für Familien geeignet. Mit einer Länge von knapp 65 Kilometern sollte die Strecke jedoch nicht unterschätzt werden, der gesamte Rundkurs dauert etwa fünf Stunden.
Slow-Bike-Radweg - Genussradeln zwischen Bayern und Salzburg
Der Slow-Bike-Radweg im Rupertiwinkel verbindet die radfahrerfreundlichen Gipfel Gaisberg (1.287 Meter), Högl (827 Meter) und Buchberg (801 Meter) mit der bayerischen Alpenstadt Bad Reichenhall und der Mozartmetropole Salzburg. Entlang der speziell für E-Biker konzipierten Strecke finden sich neun movelo-Verleih- und acht Ladestationen. Rund 50 Thementafeln informieren über Sehenswürdigkeiten sowie kulturgeschichtliche und naturkundliche Besonderheiten. Am Buchberg bei Mattsee erfahren interessierte Radfahrer alles über die eiszeitliche Geschichte des Salzachgletschers, am Högl laden zahlreiche Biotope zur naturnahen Verschnaufpause ein. Bad Reichenhall ist idealer Ausgangspunkt für die Tour, insgesamt erstrecken sich die vier Etappen über 165 Kilometer durch das bayerisch-österreichische Grenzland. Freizeitradler freuen sich auf sanfte Steigungen und Weitblicke ins Berchtesgadener und Salzburger Land.
Radweg rund um den Högl - Anspruchsvolle Panoramatour
„… das schönste Dorf in meinem Königreich!“ So bezeichnete König Ludwig I. einst den kleinen Ort Anger im Rupertiwinkel. Er ist Startpunkt für eine Panoramatour rund um den freistehenden Högl (827 Meter). Von der spätgotischen Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt radeln (E-)Biker auf Nebenstraßen nach Thundorf. Etwas schweißtreibend ist die anschließende Auffahrt zur Kirche am Ulrichshögl, umso mehr beeindruckt dafür der dortige Ausblick auf Salzburg. Ohnehin belohnt die Strecke im Berchtesgadener Land immer wieder mit reizvoller Landschaft. Im weiteren Verlauf passieren Radfahrer die kleine Kirche von Ainring sowie die Gemeinde Piding. Nach rund 25 Kilometern ist Anger wieder erreicht, wo der von Häusern gesäumte Dorfplatz zu einer finalen Rast einlädt. Aufgrund ihrer anspruchsvollen Steigungen ist die Tour nur bedingt familientauglich. Für sportlich Ambitionierte gibt es eine Leistungsvariante über die verkehrsarme Högelstraße (9,5 Kilometer).