Der Startschuss für die „KunstKulinarischen Reisen“ der Murnauer Kunstwirte ist gefallen: Am 23. Juli laden zehn Kreative und ebenso viele Gastronomen zur ersten Rundreise ein, die Kunstgenuss und Kulinarik miteinander vereint. Ein Reisebus fährt bis zu 15 Gäste von der ersten Station, dem Atelier KuHaus, zu fünf ausgewählten Restaurants, wo regionale Raffiniertheiten wie die Großweiler Heurahmsuppe oder das Riegseer Rinderragout auf der Karte stehen. Der Clou an den „KuKulis“, die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal durch den Markt am Staffelsee und das umliegende Blaue Land führen, ist, dass die Gasthöfe gleichzeitig zu Galerien werden: Lokale Künstler stellen hier ihre Werke aus und stehen den Teilnehmern persönlich Rede und Antwort. Der nächste Termin ist der 13. August. Von September bis November finden die Fahrten jeweils an den ersten beiden Freitagen statt. Sie kosten 125 Euro pro Person, Paare zahlen 230 Euro.
Was will uns der Künstler sagen? Erklärungen aus erster Hand
In den einzelnen Restaurants und Hotels erwarten die Kunstfreunde in diesem Sommer und Herbst Radierungen, Malereien, Fotografien, Grafiken und Skulpturen. Doch anders als im Museum, wo ein Audioguide oder bestenfalls ein Kunsthistoriker Erklärungen zum Objekt der Betrachtung liefert, treffen die Besucher in Murnau auf den Schöpfer oder die Schöpferin selbst und erfahren aus erster Hand, welcher Schaffensprozess hinter den Werken liegt, wie die Persönlichkeit des Künstlers in sie eingegangen ist und welche Intention dahinterstecken mag.
Das blaue Wunder teilen
Verbindendes Element der Kunstwirte 2020 ist bei aller Verschiedenheit die Farbe Blau. Sie bildet gewissermaßen die Grundierung aller ausgestellten Werke. Marc Völker, Mit-Initiator des Projektes, erklärt: „Blau hat eine anziehende Wirkung, weicht es doch vor einem zurück und zieht uns mit. Blau lädt ein zur entspannten Offenheit.“ Mit den Gästen will man nun „das blaue Wunder teilen“ – und bleibt damit der künstlerischen Tradition Murnaus treu, das als Geburtsort des Blauen Reiters seit Anfang des 20. Jahrhunderts internationale Bekanntheit genießt.
Die Wirte: von urgemütlich bis experimentierfreudig
„Neben der nach wie vor sehr lebendigen Kunst- und Kreativszene zeichnet unsere Marktgemeinde vor allem auch ihre reiche kulinarische Vielfalt aus“, sagt ourismus-Chefin Alexandra Thoni. Unter dem Label Staffelseewirte hat sich schon vor längerer Zeit eine Vielzahl an Gastronomen zusammengefunden, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit sowie Qualität und Regionalität der verwendeten Produkte legen. Egal, ob Traditionslokale wie Angerbräu, Beinhofer oder Griesbräu, das schicke Hotelrestaurant des Alpenhofs, das bodenständige und urgemütliche „Fröhlichs Wirtshaus“ in Großweil, die experimentierfreudige Schokoladenmanufaktur oder der traumhaft am Staffelsee in Seehausen gelegene Italiener „al lago“, um nur einige zu nennen, sie alle kredenzen den „KuKuli-Reisenden“ ihre Spezialitäten und stehen den Künstlern, die sie beherbergen, an Kreativität in nichts nach.