Queen-Sänger Freddie Mercury München
Queen-Sänger Freddie Mercury München lebte mehrere Jahre in München. Bild: © Rockmuseum München

Musikstile in der Münchner Kulturszene 2022

Die Stadt hat mit den Münchner Philharmonikern, dem Bayerischen Staatsorchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gleich drei hochrangige klassische Flaggschiffe zu bieten. Doch Münchens Kulturszene widmet sich auch anderen Musikstilen und bietet nicht nur in den renommierten Konzerthäusern, sondern auch an anderen Orten wie dem Haus der Kunst, im Stadtmuseum und im Lenbachhaus Platz für Musik. Die Angebote reichen von einer neuen Freddie-Mercury-Ausstellung und einer geführten Tour zu den Lieblingsorten des Queen-Sängers über eine experimentelle Sound-Komposition des Elektro-Duos Mouse on Mars im Lenbachhaus bis hin zur Konzertreihe „Münchner Spots“ der Münchner Symphoniker, die die Stimmung an verschiedenen Orten musikalisch vertont.

Musikalische Experimente an ungewöhnlichen Orten

Fernab von gängigen Genre-Konventionen bewegt sich Mouse on Mars, das als eines der eigenwilligsten Projekte für elektronische Musik aus Deutschland gilt. Das Duo hat seine eigene Musiksprache zwischen unkontrolliertem Chaos und präzise arrangierten Strukturen geschaffen. Für das Lenbachhaus entwickeln die Musiker eine Sound-Installation, die mit dem Raum arbeitet und auf ihn reagiert. Der Kunstbau wird in ein riesiges Raumklanginstrument verwandelt und selbst zum Resonanzkörper für ihre akustische Forschung, die das Publikum zum aktiven Hören herausfordert („Spatial Jitter“ von 9. April bis 18. September 2022).
Lenbachhaus Resonanzkörper
Musikalisches Experiment: Das Lenbachhaus wird selbst zum Resonanzkörper. Bild: © München Tourismus, Nicanor Garcia
Auch im Haus der Kunst ist Musik ein thematischer Schwerpunkt. Die TUNE Sound Residencies befassen sich mit unterschiedlichen Facetten von Sound als Ausdrucksform zeitgenössischer Kunst und sind zwischen den Bereichen Sound, Musik und visueller Kunst angesiedelt. Die Künstler*innen bewegen sich zwischen verschiedenen Genres, Zeitaltern und Einflüssen und präsentieren Performances, Filmvorführungen sowie Installationen rund um die Textur und Gestalt des Klangs.
TUNE Sound Residencies im Haus der Kunst
Bei den TUNE Sound Residencies im Haus der Kunst treffen Sound, Musik und Kunst aufeinander. Bild: © Marion Vogel

Klassische Musik in unkonventioneller Umgebung

Konzerte renommierter Weltstars in einem industriellen Ambiente erwartet die Besucher*innen in der neuen Isarphilharmonie, die im Herbst 2021 als Pop-Up-Konzerthaus eröffnete und den Münchner Philharmonikern als Interimsbühne im Gasteig HP8 dient. Das Foyer liegt in einer restaurierten Trafo-Halle aus den 1920er Jahren unweit von Isarstrand, Heizkraftwerk, Autowerkstätten und Architekturbüros. Vom hervorragenden Klangerlebnis können sich Konzertbesucher*innen bei Auftritten von Till Brönner (15. März), Diana Damrau und Jonas Kaufmann (21. März), Ludovico Einaudi, der unter anderem für seine Filmmusik in NOMADLAND bekannt ist (3. bis 5. April), und Jamie Cullum (21./22. Mai) überzeugen. Die Münchner Philharmoniker tauchen vom 24. bis 26. Juni mit dem Festivalformat „SPACE ODYSSEY“ in den Filmkosmos ein und holen die Klänge der Leinwand auf die Bühne des Konzertsaals – von „2001: Space Odyssey“ über John Williams unverwechselbare Star Wars-Stücke bis zu Arvo Pärts schlicht fließendem Duo „Spiegel im Spiegel“ in „Gravity“.

Die Münchner Symphoniker und das Jazz-Quartett um Obi Jenne wagen mit der Konzertreihe „Münchner Spots“ das Experiment, urbane Atmosphären musikalisch auszuloten. An drei Abenden lassen sie im Kultur- und Sportzentrum Sugar Mountain in einer alten Betonfabrik (11. Juni), auf der für Märkte, Festivals und Ausstellungen beliebten Praterinsel (16. Juli) und im Backstage (17. Juli), das sonst als Konzerthalle für Rock- und Metal-Musik dient, jeweils eigens für die Orte komponierte Werke vom international angesehenen Komponist und Arrangeur Libor Šíma erklingen. Dirigiert werden sie von Frank Dupree.

Neue Highlights für Queen-Fans

Freddie Mercury Rockmuseum München
München auf den Spuren des Queen-Sängers Freddie Mercury entdecken. Bild: © Rockmuseum München
Freddie Mercury lebte sechs Jahre in München und hat zum Beispiel in der früheren Diskothek Old Mrs. Henderson (heute: Paradiso Tanzbar) sein Geburtstagsvideo „Living on my own“ gedreht. Fans können sich auf zwei neue Angebote auf den Spuren des charismatischen Queen-Sängers freuen: In der Ausstellung Queen – A Bohemian Rhapsody in der Pasinger Fabrik (17. März bis 30. Juni 2022) wird die enge Verbindung des legendären Musikers zu München aufgezeigt. Außerdem bietet MucTours eine dreistündige Freddie-Mercury-Walking Tour, auf der es mit vielen Anekdoten vom Hard Rock Café durchs Glockenbachviertel bis zum Sendlinger Tor vorbei an seinen Lieblingsorten geht.

Musik und die Olympischen Spiele

Das Münchner Stadtmuseum präsentiert anlässlich des 50. Jubiläums der Olympischen Sommerspiele 1972 in der Ausstellung „München 72 – Mode, Menschen und Musik“ (29. Juli bis 8. Januar 2023) Visionäres aus den eigenen Sammlungen sowie neu hinzugekommene Erinnerungsstücke. Zum kulturellen Rahmenprogramm gehörte 1972 die Auftragskomposition EXOTICA des argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel. Bei der Uraufführung der viel diskutierten Komposition kamen 60 Instrumente aus der Sammlung Musik zum Einsatz. Das Stück und die Instrumente werden in der Ausstellung beleuchtet.
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