Hoch über dem Kochelsee hat das Franz Marc Museum ein ganz besonders schönes Fleckchen inne und ist umgeben von der malerischen Landschaft der Voralpen. Während draußen der helle Crailshaimer Muschelkalk die Fassade des 2008 erbauten Museums-Kubus zum Leuchten bringt, versprühen die Gemälde von Franz Marc, Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky, August Macke und Gabriele Münter ihren ganz eigenen Charme und holen das komplette Farbspektrum der Außenwelt ins Innere. Die aktuelle Ausstellung „Der Rhythmus der Natur“, mit Bildern von Wiesen und Gärten, Blumen und Bäumen, aber auch Flaneuren im Park und Tieren auf der Weide, fragt nach dem Verhältnis von Kunst und Natur in der Kunst. Weitere Hintergründe über das Leben und Denken von Franz Marc, der bereits in Kindertagen an den Kochelsee reiste, bekommen Gäste auf dem Themenweg „Kunstspaziergang“. Acht Stationen führen durch Kochel am See und durch das Leben Franz Marcs. Wer mag, lässt sich per App und Audio-Guide begleiten oder bucht eine geführte Tour.
In Murnau am Staffelsee trafen sich jeher Intellektuelle, Künstler und Kulturschaffende. Sie alle ließen sich von der voralpinen Landschaft in den Bann ziehen und vor allem inspirieren. Manch ein Künstler fand hier seine zweite Heimat – zumindest auf Zeit. So wie Wassily Kandinsky und Gabriele Münter. Das prominente Künstlerpaar ist eng mit Murnaus Geschichte verbunden und lebte lange Zeit im sogenannten Münter-Haus. Hier trafen sie auch ihre „Blaue Reiter“- Kollegen wie Franz Marc oder August Macke. Eine Dauerausstellung bedeutsamer expressionistischer Werke ist das Herzstück des Schloßmuseums Murnau. Tipp: Laufend sein Wissen erweitern ist übrigens auf dem drei Kilometer langen „Kunstspaziergang“ möglich, auf dem man die Realität mit der gemalten Version vergleicht. Hinweis: Das Museum hat zwischen 7. November und 8. Dezember wegen Umbauarbeiten geschlossen. Ab 9. Dezember lädt dann die neue Sonderausstellung „CUNO FISCHER. Maler, Designer und Nomade“ dazu ein, sich von Graphiken und Hinterglasmalereien faszinieren zu lassen. Ab Mitte Januar wird die Expressionismus-Abteilung in neuer Konzeption wieder zu sehen sein.
Direkt am Ufer des Starnberger Sees lädt das Buchheim Museum zu Ausflügen in das große Reich der Fantasie. Hier hat Lothar-Günther Buchheim, Autor von „Das Boot“, Kuriositäten aus aller Welt vereint und begeistert mit einer exklusiven Expressionisten-Sammlung. Bis 13. November präsentiert die Ausstellung „Brücke + Blauer Reiter“ erstmals einen Dialog zwischen beiden Künstlerformationen, der ihre Gemeinsamkeiten ebenso offenlegt wie auch die gravierenden Unterschiede. Ab dem 15. Oktober sind zusätzlich Werke des expressiven Realismus in der Ausstellung „flores y mujeres“ zusehen, die sich mit der Frage beschäftigt, was Schönheit ist und welche Frauenbilder in der Kunst generiert werden. Vor der Museumstür wartet, neben dem dunkelblau schimmernden Starnberger See, die weitläufige Parkanlage mit altem Baumbestand, weiteren Skulpturen und kleinen Teichen. Von hier aus erreicht man in wenigen Gehminuten Bernried, das zu den schönsten Dörfern Bayerns zählt. Wer durch den schmucken Ort flaniert, kann den Schildern mit dem Hinweis „Panoramaweg“ (Nr. 36, blau) für 4,5 Kilometer folgen und sich selbst ein Bild machen.