Im Thüringer Wald kann man jede Menge Schätze finden. Nicht irgendwo im Verborgenen vergraben, sondern vielmehr mitten auf den blühenden Wiesen in der Region. Denn hier wachsen wertvolle und besondere Kräuter von Pestwurz bis Augentrost, von Ehrenpreis bis Arnika. Die einen heilsam, die anderen wohltuend oder köstlich. Entsprechend groß ist das Angebot im Thüringer Wald, sich auf die Spuren dieser Schätze wilder Wiesen zu begeben. Es reicht von kulinarischen Bergwiesenspaziergängen über Kräuterwanderungen und -seminaren bis hin zum Olitätenwagen.
Von der Wiese auf den Teller: Genusswochen zur Bergwiesenblüte im Juni und Juli
Wanderungen und Seminare im Thüringer Kräutergarten
Auf den Spuren vom Buckelapotheker und Giftmischern
Was hat es mit den Kräuterfrauen und Buckelapothekern auf sich, was sind eigentlich Olitäten? Die Auflösung: wohlriechende Öl oder Essenzen. Wer mehr wissen oder einfach mal beim „Giftmischer“ vorbeischauen will, dem seien die vielen Museen im Thüringer Kräutergarten oder das Bergwiesenzentrum in Neuhaus am Rennweg ans Herz gelegt. Im letztgenannten gibt es eine kostenfreie Ausstellung, die sich um Entstehung, Erhaltung und Bedeutung der Bergwiesen im Naturpark Thüringer Wald dreht. Sie soll zeigen, wie wichtig die dauerhafte Pflege der artenreichen Bergwiesen für nachhaltigen Naturschutz sind.
Die „Thüringer Bauernhäuser“ in Rudolstadt gelten als ältestes Freilichtmuseum Deutschlands. Hier kann man unter anderem die alte Dorf-Apotheke besichtigen, wo die Buckelapotheker mit ihren Laborgeräten, Mörsern und Arzneiflaschen werkelten. Diese verkauften von hier aus ab Mitte des 17. Jahrhunderts – auf dem Rücken tragend – ihre Salben und Tinkturen im ganzen Land. Ebenfalls spannend ist ein Besuch im Thüringer Apothekenmuseum im „Haus Rosenthal“ in Bad Langensalza. Das Kräuter- und Olitätenmuseum „Beim Giftmischer“ in Saalfeld befindet sich in dem Haus, in dem vermutlich der letzte Thüringer Olitätenproduzent und -händler Oswald Unger seine Elixiere, Spirituosen, Salben und Limonaden herstellte. Lohnenswert ist auch eine Fahrt mit dem Olitätenwagen der Thüringer Bergbahnen. In dem historischen Triebwagen gibt es während der Fahrt einiges über Kräuter und Olitäten zu entdecken. Und jeder kann selbst aktiv werden: Zum Beispiel vermitteln Duftkästen die einzelnen Naturdüfte und ein Kräuter-Memo hilft beim Wiedererkennen der zahlreichen Pflanzen-Alleskönner. Dazu können die Passagiere dank Glasdach die tolle Aussicht genießen.