Wimmen, Keltern, Törggelen: Der Herbst ist die ereignisreichste Zeit bei den Südtiroler Weinbauern der Qualitätsmarke „Roter Hahn“. Doch auch wenn die geschäftigen Monate in Weinberg und Keller vorbei sind, gibt es jede Menge zu tun. Denn die Rebstöcke müssen das ganze Jahr hindurch gut umsorgt werden, damit ein genussvoller Tropfen entsteht. Die Arbeiten reichen vom Zuschnitt im Winter über die Bodenbearbeitung im Frühling sowie die Befruchtung im Sommer bis hin zur Lese und Pressung der Trauben im Herbst. Die Veredelung erfolgt schließlich im Fass. Erst dann können Vinophile den jungen Wein als sogenannten „Nuien“ beim traditionellen Törggelen genießen. Was mittlerweile als Kulturgut unter Einheimischen wie Gästen gilt, ist in Verbindung mit einer Wanderung am schönsten. Denn wer nach einer Tour in Südtirols Süden, durchs Eisacktal oder im Meraner Land eine der vielen „Roter Hahn“-Buschenschänken besucht und das Keschtn-Feuer in der Stube knistert, dem schmecken Knödel, gebratene Kastanien und Wein gleich nochmal so gut.
Herbst
Die Weinlese oder das „Wimmen“ beginnt, wenn Säure- und Zuckergehalt der Trauben perfekt sind. Früher hat das Südtiroler Weinbauamt die Termine für Vor-, Haupt- und Spätlese festgelegt. Mittlerweile darf jeder Winzer selbst über den richtigen Zeitpunkt entscheiden, der je nach Wetterverhältnis bis in den November datieren kann. Dann startet der lange Prozess des Kelterns, sobald der Most von seinen festen Bestandteilen in der Maische getrennt wird. Danach folgt die Gärung und individuelle Zeit der Reife in Stahltanks, großen Holzfässern oder Barriques. Höhepunkt im Südtiroler Herbst ist das Törggelen. 23 ausgezeichnete Hof- und Buschenschänke empfiehlt das Qualitätssiegel „Roter Hahn“. Dessen bäuerliche Gastgeber pflegen den jahrhundertealten Brauch nach traditioneller Speisen- und Getränkefolge, am authentischsten im Rahmen der Veranstaltungsreihe Törggelen am Ursprung.
Winter
Viele gehen davon aus, dass der Weinbauer sich im Winter auf seinen Lorbeeren ausruht – zu Unrecht. Denn sobald die bunten Blätter des Herbsts abgefallen sind, müssen die Rebstöcke einer nach dem anderen zugeschnitten werden. Nur ein paar Fruchtruten dürfen stehen bleiben. Danach wird das Rebholz entfernt und gehäckselt, um es später als Dünger nutzen zu können. Gern nehmen die Winzer der Marke „Roter Hahn“ ihre Gäste mit in den Weinberg und zeigen ihnen, was während der kalten Monate zu tun ist.
Frühling
Wenn die Reben im März zu „bluten“ beginnen, signalisiert der austretende Saft an den Schnittstellen den Beginn des Südtiroler Frühlings. Nach dem Biegen und Binden werden überflüssige junge Triebe gestutzt, um Qualität und Quantität der Trauben zu garantieren. Auch der Boden muss im Frühling gut versorgt werden. Mit Grubber, Fräse und Kreislegge lockert der „Roter Hahn“-Bauer ihn auf, säht die Begrünung und düngt.
Sommer
Den ganzen Sommer hindurch überprüft der Bauer regelmäßig seine Pflanzen, schneidet ungesundes Laub ab, biegt Zweige zurück in ihren Drahtrahmen und mulcht die Begrünung, damit sie der Rebe nicht zu viel Wasser nimmt. Ende Juni dann beginnen die Stöcke unter der Südtiroler Sonne zu blühen. In dieser Zeit hoffen die Weinproduzenten der Marke „Roter Hahn“ auf gutes Wetter, da die Blüten zu viel Regen nicht vertragen. Ab Mitte Juli reifen diese schließlich langsam zu Trauben heran, bis sie gelesen werden können und der Kreislauf von vorn beginnt.