Auch, wenn man vielleicht etwas wehmütig den heißen Tagen am Meer oder den lauen Abenden beim Grillen im Sommer nachsinnt, eigentlich noch nicht bereit für die kalte Jahreszeit und den manchmal regnerischen Herbst ist, so bringt die bunteste Jahreszeit genauso viele Schönheiten mit sich. Wenn man an die bunt gefärbten Wälder denkt, das Rascheln des Laubs unter den Füßen hört oder die kühle Luft in den Lungen spürt, gibt es eigentlich keinen Grund, nicht nach draußen zu gehen. Wer trotzdem noch den letzten kleinen Schubser in die richtige Richtung braucht, hier vier überzeugende Punkte:
Das Wetter: stabil
Die Fernsicht: traumhaft
Die Luft: kristallklar
Die Wälder: golden geküsst
Viel mehr braucht es dann tatsächlich nicht mehr. Außer vielleicht ein paar Tipps, wo es hin gehen könnte. Also, hier kommen die besten Wanderungen zur goldenen Jahreszeit im Pitztal.
Tiefentalalm
Die Tiefentalalm am Gschwandtbach zählt wohl zu den pittoresksten Wanderzielen im ganzen Pitztal. Wildromantisch, verträumt, ruhig, … die Beschreibungen für eine der kleinsten Almen im Pitztal könnten endlos weitergeführt werden.
Die gemütliche Tour beginnt im Ortsteil Scheibe beim Gasthof Scheibe. Dort überquert man die Pitze und folgt dem kurvenreichen Forstweg zur einsam gelegenen Alm. Wer auf ein Gipfelerlebnis nicht verzichten will, kann entweder den Roßkopf auf 2.305 Höhenmetern mitnehmen und anschließend wieder retour zur Tiefentalalm gehen oder aber auch zur Arzler Alm absteigen.
Sonnenaufgangsfahrt zum Sechszeiger
Ein eindrucksvoller Sonnenaufgang auf 2.395, das (fast) ohne Anstrengung und anschließend ein Bergfrühstück?
Ein Sonnenaufgang in den Bergen ist immer ein farbenfrohes Spektakel, der am Sechzeiger in der Wanderregion Hochzeiger zählt wohl zu den schönsten. Und gerade für Morgenmuffel, die sonst erst aus dem Bett kriechen, wenn die Sonne im Zenit steht, ist diese Tour hervorragend geeignet.
Mit Gondel und Doppelsessellift geht es hoch hinauf und nach anschließender rund 15-minütiger Wanderung ist man bereits in der ersten Reihe für das spektakuläre Farbenspiel. Kalte Zehen wärmt eine heiße Tasse Tee, bevor es wieder retour zur Mittelstation geht, wo bereits ein Bergfrühstück auf alle Frühaufstehende im Zeigerrestaurant wartet.
Die Tour wird in der Regel bis Mitte September angeboten. Treffpunkt ist um 5:40 Uhr an der Talstation Hochzeiger. Die gesonderte Bergbahnbenützung sowie das Bergfrühstück im Zeigerrestaurant gibt es für Erwachsene für 27 €, für Kinder von 10 bis 15 Jahren für 19 € und für Kinder von 5 bis 9 Jahren für 10 € (Stand: Sommer 2021).
Die Anmeldung zur Sonnenaufgangstour auf den Sechszeiger erfolgt beim Alpin Center Hochzeiger (Tel. +43 5414 86910) oder beim Tourismusverband Pitztal (+43 5414 86999).
Gletscherwanderung am Pitztaler Gletscher
Eine Wanderung über das ewige Eis haben bestimmt viele auf der persönlichen Bucket-List. Nur wenige können diese aber tatsächlich davon streichen. Bei der Gletscherwanderung der Bergführervereinigung Pitztal erlebt man den Pitztaler Gletscher mit staatlich geprüften Bergführern hautnah, erfährt Interessantes über die Entstehung und den Verlauf der Gletscher und kann Gletscherspalten von der Nähe betrachten, Mutige lassen sich sogar abseilen.
Luibis Alm
Obwohl die Luibisalm unbewirtschaftet ist, lohnt sich der Aufstieg über den Waldsteig allemal. Vom Wanderparkplatz Piösmes folgt man diesen hoch hinauf bis zu den Luibisböden.
Von dort eröffnet sich ein umwerfender 360-Grad-Blick in die Pitztaler Bergwelt. Setzt man sich hier zur Rast, hält einen der Anblick des Kaunergrat, der imposanten Rofelewand und sogar des Pitztaler Gletschers im Bann. Die Pause kann hier mit einer mitgebrachten Marend ausgeweitet und vollends genossen werden.
Ist man trittsicher und konditionell fit, sollte man sich aber auf den Weg machen, vorbei an einer Jagdhütte auf die Luibisböden. Geradeaus führt dieser Weg zum Luibiskogel (3.110 m), man folgt aber dem Steig auf der rechten Seite und gelangt schnell zu einer kleinen Jagdhütte auf einer Anhöhe. Die Hütte liegt idyllisch an einem kleinen See und wartet darauf, in Szene gesetzt zu werden (Instagrammer*innen werden sich hier gerne aufhalten).
Der Weg führt weiter über die Luibisböden. Beim Schilderbaum hält man sich rechts und folgt dem Schild in Richtung „Moalandlsee/Grabkogel“. Nach vielen Serpentinen, Wasserläufen und über Felsblöcken und Geröll geht es nun hinauf, bis man in der Senke den Moalandlsee (2.526 m) entdeckt.