Krautingerschnaps aus der weißen Stoppelrübe
Gibt’s nur in der Wildschönau: Den Krautingerschnaps aus der weißen Stoppelrübe. Bild: © Wildschönau Tourismus

Die wichtige Rolle der Stoppelrübe für den Herbst in der Wildschönau

Traditionelle Veranstaltungen, Weisenbläser, die das „Tal der Musik“ mit ihren Klängen verzaubern und kreative Speisen rund um die Wildschönauer Krautingerrübe. Der Herbst trumpft mit einem bunten Potpourri auf. Im Mittelpunkt: Der Krautinger, ein Schnaps aus der weißen Stoppelrübe, den es nur in der Wildschönau gibt. Zum 17. Mal lässt das ganze Tal die Spezialität bei der Krautingerwoche während des Kultur- & Genussherbstes von 19. September bis 3. Oktober hochleben. Wer dem Klaren auf den Grund gehen möchte, schließt sich Hofführungen an und schaut den Brennern über die Schultern. Lieber klare Sicht? Dann geht’s in die Berge, die im Herbst Weitblicke garantieren. Zurück im Tal lockt ein Kulturprogramm mit Kabarett und/oder traditionellen Gerichten aus der heimischen Stoppelrübe.

„Eigentlich beginnt der Herbst schon mit dem Almkirchtag“, erklärt Christine Silberberger vom Tourismusverband Wildschönau. Am 12. September wird beispielsweise auf der Schönangeralm am Talschluss in Auffach gefeiert. Der Kirchtag beginnt um 10.00 Uhr mit einer Messe und geht mit gemütlichem Beisammensein bei Schmankerln und Käsespezialitäten weiter. 24 Bauern lassen ihr Vieh über den Sommer auf der Schönangeralm grasen. Am 18. September kehrt es dann von der Sommerfrische in die Ställe im Tal zurück. „Hoamfahren“ nennt sich der Almabtrieb, der diesmal zwar nicht mit einem großen Fest begangen wird, doch damit nichts von seiner Bedeutung einbüßt.

Käsekönig Johann Schönauer Schönangeralm
Käsekönig Johann Schönauer sagt auf der Schönangeralm Servus zum Almsommer. Bild: © Wildschönau Tourismus

Hochoffiziell startet die Wildschönau am 19. September mit dem Weisenbläsertreffen am Schatzberg in den Kultur- & Genussherbst. Zwischen den Berghütten Gipföhit, Schatzbergalm und Koglmoos erklingen die sanften Töne, die dem Wanderherbst eine Melodie geben. Kein Wunder, dass die Wildschönau auch „Tal der Musik“ genannt wird.

Genuss ganz anderer Art wiederum verspricht der Krautinger. Der Schnaps aus der weißen Stoppelrübe wird nur in der Wildschönau gebrannt. „Ob Genuss oder Medizin, probieren sollte man ihn allemal“, betont Christine. Kaiserin Maria-Theresia verdankt die Region diese Spezialität: Sie hat den Wildschönauern im 18. Jahrhundert das Recht verliehen, aus den Rüben Hochprozentigen zu brennen. Knapp 300 Jahre später ist der Krautinger nach wie vor in aller Munde.

Wer direkt bei den Produzenten hinter die Kulissen blicken möchte, schließt sich am besten den Wanderungen von Hof zu Hof am 24. September und 1. Oktober an. Bei der Tour lernen Interessierte die Brenntechnik kennen – beispielsweise verschmähen die Rübenbauern elektrische Kessel – und besuchen wunderschöne, alte Erbhöfe. Die Teilnahme an den Wanderungen ist kostenlos, ein kleiner Unkostenbeitrag fällt für die Verkostungen an den Höfen an.

Wandern Herbst Wildschönau
Die schönste Zeit zum Wandern: Stimmungsvolle Herbstmomente im Tiroler Hochtal. Bild: © Wildschönau Tourismus

Die berühmte Wildschönauer Rübe gibt’s aber nicht nur in flüssiger Form: Auch traditionelle Speisen erleben neuerdings eine Renaissance. Zwischen 24. September und 3. Oktober kochen die Wirte der Region Spezialitäten aus dem ehemaligen Arme-Leute-Essen. Rübenschaumsuppe oder Rüben-Gröstl stehen beispielsweise auf den Menükarten.

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