Von Vulkanen geschaffene Landschaften mit flachen Küstengewässern, in denen geheimnisvolle Grotten und bizarre Lavabögen entdeckt werden wollen. Schiffswracks, deren Inneres bunten Barschen und Makrelen als Behausung dient. Heiße Unterwasserquellen und fast unberührte Unterwassergebirge weit vor der Küste – an reizvollen Zielen für Taucher mangelt es auf den Azoren wahrlich nicht. Hinzu kommt eine überragende Wasserqualität. Vor allem im Spätsommer sind Sichtweiten von über 30 Metern keine Seltenheit. Die Wassertemperatur beträgt im Winter rund 16, in den Sommermonaten 22 bis 24 Grad. Rund um die neun Inseln kann jeder seinen Lieblingsplatz entdecken – vom Hobbyschnorchler bis zum Tiefsee-Experten finden Wassersportler jeder Leistungsstufe reizvolle Spots.
Ihrer Lage mitten im Nordatlantik, in einer Übergangszone der von Norden kommenden, nährstoffreichen Ströme und des wärmeren Golfstroms, verdanken die Azoren ihre einzigartige maritime Artenvielfalt. In den azoreanischen Gewässern, einem wahren Paradies für Taucher, finden sich fünf Arten von Meeresschildkröten, mehr als 24 verschiedene Wal- und Delfinarten und circa 600 Fischarten, darunter große Schwärme von Hochseefischen, verschiedene Hai-Arten, Mantas und Riesenmantas.
Zu den besonders erwähnenswerten Hotspots für Taucher gehören das fischreiche Riff Baixa da Ponta dos Rosais vor São Jorge, der zum UNESCO-Biosphärenreservat Insel Corvo gehörende Tauchgrund Caneiro dos Meros, wo Taucher u.a. Schwärmen von Zackenbarschen begegnen können, und das Wrack des 1968 vor Graciosa gesunkenen Frachtschiffs „Terceirense“, in dem man mit vielen bunten Fischen zwischen rostigen Rohren und mit Algen bewachsenen Dampfkesseln tauchen kann. In der Bucht von Angra do Heroísmo auf Terceira bildet eine Vielzahl von Ankern, die hier einst in Seenot geratene Schiffe hinterlassen haben, einen Archäologischen Unterwasserpark. Vor dem Hafen von Ponta Delgada auf São Miguel liegt das Wrack der „Dori“, die im 2. Weltkrieg als militärisches Versorgungsschiff und später als Frachtschiff diente und 1964 ca. 800 m vor der Küste sank. Statt von Soldaten wird es heute von Muränen und Barrakudas, Brassen und Kraken bevölkert. Vor Santa Maria und Faial kann man mit den überraschend zutraulichen Riesenmantas schwimmen, vor Santa Maria Thunfische und Walhaie in ihrer natürlichen Umgebung erleben und vor Pico und Corvo sogar Blauhaien begegnen.
Auf allen Inseln gibt es gut ausgestattete Tauchbasen und –schulen, deren Lehrer in der Regel zumindest Englisch sprechen. Basen mit deutschsprachigen Tauchlehrern findet man auf Santa Maria (Baía de São Lourenço) und auf Pico (Madalena).