Stockholm ist vieles: Kulturmetropole, grüne Oase und Mekka für Paddler. Jetzt kann man in der schwedischen Hauptstadt sogar eine Bergexpedition (nach)erleben. Die schwedisch-tschechische Extrembergsteigerin Renata Chlumska hat nämlich eine Tour entwickelt, bei der man sieben Hügel besteigt. Dabei fühlt man sich ein bisschen wie bei einer Besteigung der richtigen „Seven Summits“, also der höchsten Berge der sieben Kontinente, darunter der Mount Everest (Asien) und der Elbrus (Europa). Im Jahr 2014 war Renata Chlumska die erste Schwedin, der diese Leistung gelang. „Diese legendäre Herausforderung können Besucher und Einwohner von Stockholm jetzt in ihrer Umgebung erleben, mit mir als virtuellem Guide“, sagt sie. „Denn obwohl ich extreme Expeditionen auf der anderen Seite der Weltkugel absolviert habe und mir das Weltall als nächstes Ziel gesetzt habe, weiß ich, dass es auch Abenteuer in der Nähe gibt. Man muss nicht weit reisen, ja nicht einmal die Stadt verlassen, um welche zu erleben.“ Wer das Konzept abseits der typischen Touristenrouten ausprobieren möchte, lädt sich die App Storyspot herunter und sucht darin nach „Seven Summits“ – schon geht’s los. Als Nutzer kann man selbst entscheiden, ob man alle sieben Hügel oder nur einen begehen will. Am jeweiligen Ziel wird die dazugehörige Story in der App freigeschaltet.
So berichtet Renata Chlumska auf dem 53 Meter hohen Skinnarviksberget von ihrer Besteigung des Kilimanjaro in Afrika, während der „weiße Berg“ (Vita berget) auf Södermalm als antarktischer Mount Vinson im Kleinformat dient. Wer alle sieben Gipfel erklommen hat, kann sich im Hotel Downtown Camper by Scandic unter Vorlage von Beweisfotos eine Belohnung abholen. Das Hotel mit urbanem Abenteuer-Thema, das auch Räder, Kajaks und Skateboards verleiht, engagiert sich für allerlei Aktivitäten in Stockholm. Es dient nicht nur als Basislager der „Seven Summits“, sondern auch als Startpunkt der Initiative Plogga Run: ein wöchentlicher Lauftreff, bei dem die Teilnehmer unterwegs Müll eintüten. Immer mittwochs um 16.00 Uhr gehen Hotelgäste, Mitarbeiter und Locals gemeinsam in die Startlöcher, um etwas für ihre Gesundheit, die Stadt und die Umwelt zu tun. Der schwedische Laufexperte Erik Ahlström hat sich vor ein paar Jahren den Begriff „plogga“ ausgedacht, der sich aus den schwedischen Wörtern für Joggen („jogga“) und Aufsammeln („plocka“) zusammensetzt. Weil 85 % der Abfälle irgendwann ins Meer wehen, ist der Einsatz an Land genauso wichtig wie zu Wasser. Die Bewegung hat weltweit schon viele Anhänger gefunden.