Sieht man von der im Mittelmeer beheimateten Art Posidonia oceanica einmal ab, so kommen alle anderen Vertreter der Gattung Posidonia (Neptungräser) nur in australischen Gewässern vor. Allein dieser Umstand hebt die Posidonia-Seegraswiesen „direkt vor unserer Haustür“ in besonderer Weise hervor.
Doch obgleich die Meerespflanze den gesamten Mittelmeerraum besiedelt, sind es die Vorkommen zwischen Formentera und Ibiza, die 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurden. Insgesamt verfügen die Balearen über 55.795 Hektar dieser Seegraswiesen, von denen 7.650 Hektar auf das Gebiet bei Formentera entfallen. Das sind 76,5 Quadratkilometer, für die das kleine Eiland verantwortlich ist. Denn mit der Verleihung des UNESCO-Prädikats, warf das Komitee ein Schlaglicht auf den vielleicht wichtigsten marinen Schatz der Pityusen und damit auf ihre Bedeutung als ökologischer Funktionsträger – vor allem im Kampf gegen die Klimakrise, von der sie zugleich bedroht ist: denn das Gras, das Forscher als ältesten lebenden Organismus der Erde ausmachten, stirbt ab Temperaturen über 22° Celsius ab.
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Mehr InformationenWer sich als Unternehmer oder Privatperson für den Schutz der faszinierenden Superpflanze stark machen möchte, der kann eine Spende leisten und sich damit als „Freund der Posidonia“ zu erkennen geben.
Hintergrund
Zu den Posidonia-Seegraswiesen vor Formentera gibt es eine Menge zu sagen: Forscher schätzen ihr Alter auf 80.000 Jahre, das UNESCO-Komitee erhob sie 1999 zum Weltnaturerbe und sie gelten als eine wertvolle Kohlenstoffsenke, die auf gleicher Fläche doppelt so viel CO2 bindet als der Regenwald. Sie sind ein natürlicher Filter und Garant für klares Wasser; ein Erosionsschutz, natürlicher Sauer- und Nährstoffspender und sie sind – bedroht. Im Rahmen des Forum Posidonia 2021, das am 24. September auf Formentera stattfindet, wollen Tourismus- und Naturschutzorganisationen über Wege beraten, wie man dieses einmalige Ökosystem bewahren kann. Mehr Informationen auf www.saveposidoniaproject.org/en/.