Zisterzienserabtei Reial Monestir de Santa Maria de Poblet
Zisterzienserabtei Reial Monestir de Santa Maria de Poblet am Fuße des Prades-Gebirges. Bild: © Josep M. Palau Riberaygua

Reich an Kultur: UNESCO-Welterbestätten in Katalonien

Der kulturelle Reichtum Kataloniens lässt sich nicht zuletzt daran erkennen, dass die Region über elf UNESCO Welterbestätten aus ganz unterschiedlichen Epochen verfügt. Darunter finden sich bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Kirche von Gaudí in Barcelona, La Sagrada Família, und weniger bekannte wie die romanischen Kirchen im Vall de Boí in den Pyrenäen oder auch die römischen Monumente in Tarragona. Von der UNESCO geschützt ist auch das immaterielle Kulturerbe Kataloniens wie zum Beispiel die berühmten Menschentürme Els Castellers oder das Volksfest Patum de Berga.

Von Norden nach Süden zwischen Bergen und Küste können Besucher UNESCO Weltkulturerbe erkunden:

In den Pyrenäen nahe des Nationalparks Aigüestortes liegt das Tal Vall de Boí mit einem der bedeutendsten Ensembles romanischer Kirchen in Europa, das im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Acht romanische Kirchen und eine Wallfahrtskapelle, die alle zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert errichtet wurden, erheben sich vor der Kulisse der Pyrenäen. Besonders sehenswert ist die Kirche Sant Climent in Taüll aus dem Jahr 1123. Mit ihren drei durch Säulen getrennten Längsschiffen und dem Chorraum mit drei Apsiden ist sie der Prototyp der romanischen Basilika. Die originale Wandbemalung des Pantokrator (Weltenherrscher) in der Apsiswölbung lässt sich heute im Museu Nacional d’Art de Catalunya bewundern.

Unterwegs in Richtung Südosten ist die nächste Station Barcelona mit sieben Bauwerken aus der Feder des Architekten Antoni Gaudí, einer der wichtigsten Vertreter des katalanischen Modernismus, die alle zwischen 1984 und 2005 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Das prominenteste Bauwerk ist das Wahrzeichen der Stadt, die Kirche La Sagrada Família im neogotischen Stil. Der Architekt arbeitete von 1892 bis zu seinem Tod 1926 an seinem Meisterwerk, das unvollendet blieb. Ebenso bekannt sind das Privathaus Casa Milà, das mit seiner wellenbewegten Fassade zwischen 1906 und 1910 errichtet wurde und die Casa Batló schräg gegenüber im modernistischen Stil von 1904 bis 1906 erbaut. Als Inspiration für den Entwurf der Casa Batló diente Gaudí die Legende vom Drachentöter Sant Jordi, dem Heiligen Georg, der der Schutzpatron Kataloniens ist. Weniger bekannt ist die Krypta von Antoni Gaudí, Teil der Colònia Güell, einer Industrieansiedlung außerhalb von Barcelona. Sie ist mit ihren schrägen Wänden, Säulen und der Mischung von Materialien wie Backstein und Keramik gewissermaßen die Vorstudie zu La Sagrada Familía. Ein weiteres weniger bekanntes Bauwerk, das zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, stammt aus der Feder von Lluis Domènech i Montaner, ebenfalls ein wichtiger Vertreter des katalanischen Modernismus. Das zwischen 1905 und 1908 errichtete Konzerthaus Palau de la Música Catalana beeindruckt mit seinen unzähligen Mosaiken, farbigen Glasbildern und Verzierungen.

Casa Milà in Barcelona
Casa Milà in Barcelona. Bild: (c) imagen M.A.S.

Entlang der Küste geht es weiter gen Süden in die Provinz Tarragona und in die gleichnamige Hafenstadt mit ihrem römischen Erbe, das im Jahr 2000 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Die Stadt mit römischem Namen Tarraco ist die älteste römische Siedlung auf der Iberischen Halbinsel und verfügt über römische Stadtmauern, einen römischen Zirkus, Tempel und Forum. Am eindrucksvollsten ist das im 2. Jahrhundert nach Christus errichtete Amphitheater, das direkt am Meer liegt. Hier fanden einst Gladiatorenkämpfe vor 14.000 Zuschauern statt. Auch die kulturelle akrobatische Tradition der Menschenburgen von bis zu acht Stockwerken aus Erwachsenen und Kindern Els Castellers stammt aus Tarragona und wurde 2010 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die akrobatischen Wettkämpfe finden alle zwei Jahre im Oktober in Tarragona statt.
Von Tarragona aus lohnt sich eine Tour ins Landesinnere. Zu Füßen des Prades-Gebirge liegt inmitten der Weinberge die Zisterzienserabtei Santa Maria de Poblet, die seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Eines der größten und prachtvollsten Königsklöster Spaniens, das zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert erbaut wurde. Heute leben noch etwa dreißig Mönche in der Abtei, die auch über ein Gästehaus für Besucher verfügt.

Zisterzienserabtei Reial Monestir de Santa Maria de Poblet
Zisterzienserabtei Reial Monestir de Santa Maria de Poblet am Fuße des Prades-Gebirges. Bild: © Josep M. Palau Riberaygua

Weitere Informationen zu den Weltkulturerbestäatten in Katalonien finden Sie auf der Webseite von Katalonien Tourismus.

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