San Miguel de La Palma, kurz La Palma, gilt als die grünste Insel der Kanaren. Mitunter verantwortlich dafür ist das Relief der Insel und damit einhergehende unterschiedliche Mikroklimata: Vom Meeresniveau bis zum Gipfel des höchsten Berges sind es über 2.400 Höhenmeter, bei nur rund 45 Kilometern Nord-Süd- und 27 Kilometern Ost-West-Ausdehnung. Die palmerische Flora beschert der Insel in zahlreichen Monaten eine beeindruckende Blütenpracht, welche das Eiland in verschiedensten Farben erstrahlen lässt: von der rosa-weißen Mandelblüte bis zum Aufblühen der Sukkulenten.
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Mehr InformationenDie Mandelblüte – Schauspiel in Rosa und Weiß
Ob als Mus, Öl, im Gebäck oder Nachtisch, Mandeln erfreuen sich in den Küchen La Palmas großer Beliebtheit und dienen als Basis für zahlreiche süße Gerichte. Die im Verhältnis kleine und süße Mandel wächst und gedeiht hauptsächlich im Nordwesten der Insel, denn hier werden auf Feldern und Terrassen seit Jahrhunderten Mandelbäume kultiviert. Gleich zum Jahresbeginn – in den Monaten Januar und Februar – legt die Blütezeit des Rosengewächses einen weiß-rosa Schleier über diese Gegend. Doch bedarf es etwas Glück, einen Blick auf die Blütenpracht zu erhaschen, denn nur wenige Wochen dauert dieses Naturschauspiel an. Am beeindruckendsten ist das Blütenmeer rund um Puntagorda, El Paso, Tijarafe und Garafía.
Die Ginsterblüte – gelber Teppich für den „Roque“
Mit seinen 2.426 Metern ist der Roque de los Muchachos die höchste Erhebung auf La Palma. Karg und steinig ist hier die Landschaft am Gipfel – mit einer Ausnahme: Im Mai und Juni lässt hier der Drüsenginster („Codeso“) das Dach der Insel in Gelb- und Goldtönen erblühen. Der Endemit bevorzugt Höhenlagen bis zu 2.400 Meter, die Sträucher werden bis über eineinhalb Meter hoch und überdecken eine Fläche von mehreren Quadratkilometern. Die Fortpflanzung erfolgt durch Samen, die in den drüsigen Hülsenfrüchten reifen. Doch Achtung, der Name täuscht: Der Drüsenginster „Codeso“ ist gar kein Ginstergewächs, sondern zählt zu den Schmetterlingsblütlern.
Die Natternkopf-Blüte – roter Riese unter Schutz
Eines von vielen Fotomotiven auf dem Weg zum höchsten Berg der Insel: Der rotblühende Natternkopf („Tajinaste Rojo“) säumt gerne die Straßen der „Isla Bonita“. Sein bevorzugtes Terrain sind felsige Berghänge und Höhenlagen bis über 2.200 Meter, aber auch in den Kiefernwäldern im Norden der Insel ist er anzutreffen. Von Mai bis Juni ist die rote Riesenstaude besonders auffällig: Dann erblühen unzählige Miniblüten in Rosa-Rot, die in einem bis zu fünf Jahre langen Prozess gebildet wurden. Etwa einen Monat dauert dieses Schauspiel. Im Leben der einzelnen Pflanzen ist dies einmalig, denn danach stirbt sie ab. Die eineinhalb bis zweieinhalb Meter hohen Pflanzen waren fast von der Bildfläche verschwunden. Heute steht der Natternkopf unter Naturschutz und konnte dank einem Programm der Inselregierung wieder angesiedelt werden.
Die Überlebenskünstler – Blütezeit unter erschwerten Bedingungen
Bei einer Wanderung im Frühling durch La Palmas Wälder ist die Zistrose ein häufiger Weggefährte. Die „Beinwellblättrigen Zistrosen“ mit ihren auffälligen, rosafarbenen Blüten existieren einzig auf den Inseln Teneriffa und La Palma. Dem oft auch als Heilmittel für verschiedenste Krankheiten genutzte Gewächs gelingt alljährlich ein Wunder: Von Juni bis Oktober kommt die Pflanze ohne große Niederschläge aus und doch geizt sie zur Blütezeit im Mai und Juni nicht mit ihrer Schönheit. Auch die unter dem Begriff bekannten „Bejeques“ (umfasst verschiedene Sukkulenten-Arten) behaupten sich auf den trockenen Vulkanböden. Von November bis Juni blühen die Dickblattgewächse auf: in Gelb wie der „Aeonium Arboreum“ oder – jedoch selten – in Rot wie der „Aeonium Nobile“.