Die Insel La Palma atmet mehr und mehr auf. „Wir befinden uns nun in einem Prozess der Regeneration – sowohl auf territorialer, als auch wirtschaftlicher und sozialer Ebene“, erklärt Francisco Raúl Camacho Sosa, der Minister für Tourismus und Sport vom Cabildo Insular de La Palma. Landschaftlich hat der Vulkanausbruch im letzten Jahr die Insel verändert – insbesondere das Aridane-Tal rund um Puerto Naos im Westen der Insel. Hauptanliegen der Inselregierung ist die Lösung des Wohnungsproblems für all jene, deren Zuhause aufgrund der Eruption und ihrer Folgen nicht mehr zugänglich ist. „Doch neben den Privathäusern hat
der Vulkanausbruch auch unsere Wirtschaft getroffen. Zwei unserer Standbeine – der Tourismus und die Landwirtschaft – wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch die Straßeninfrastruktur, die Wasserleitungen und auch Schulen haben schwere Schäden erlitten.“, ergänzt Sosa. Die Inselregierung von La Palma hat sich nun das ambitionierte Ziel gesetzt, die Insel „in eine bessere Situation zu bringen als […] vor dem Ausbruch des Vulkans“. Zahlreiche Wege und Straßen wurden bereits wiedereröffnet, wie auch die Straße von La Laguna nach Las Norias, welche vollständig das Feld der Lavaströme durchquert. „Für uns ein Meilenstein sowohl hinsichtlich der Kürze der Zeit, in welcher die Straße wieder nutzbar gemacht wurde, als auch der baulichen Herausforderungen.“, stellt der Minister heraus. Urlauber müssen aus diesen Gründen mit den gleichen Einschränkungen rechnen wie die Palmeros und Palmeras selbst. Aktuell verhindern austretende Gase den Zutritt zu einzelnen Gebieten.
Naturschauspiel: Der neue Vulkan
„Es ist zweifellos ein einzigartiges Erlebnis, den Vulkan aus der Nähe zu sehen.“ so Sosa. Seit einiger Zeit ist nicht nur Wissenschaftlern das Betreten des vulkanischen Gebietes erlaubt. Einheimische Tourguides bieten zweieinhalbstündige Wanderungen zum Vulkan an der Cumbre Vieja an. Auch die berühmte „Ruta de los Volcanes“ (dt. Vulkanroute) ist nach achtmonatiger Sperrung wieder begehbar – die 23,63 Kilometer lange Strecke verbindet das Inselinnere über den Kamm der Cumbre Vieja mit dem im Süden gelegenen Fuencaliente. Francisco Raúl Camacho Sosa
betont jedoch, dass es wichtig ist, „neben diesem Wunder der Natur und den einzigartigen Landschaften, die ein Vulkanausbruch hervorbringt, […] nie die Folgen, die solch eine Eruption für die Bevölkerung und die Natur hat“ zu vergessen. Aktuell ist auf der Kanareninsel noch Geduld gefragt, bis die, durch das Vordringen der Lavaströme ins Meer, entstandenen Strände und Landzungen besucht werden können.