Intakte Natur und perfekte Infrastruktur – das ist in kurzen Worten die Radregion Chiemsee-Chiemgau. Rund 1.400 Kilometer ausgewiesene Radwege, 20 Erlebnisradtouren, dazu Mountainbikestrecken, Fernradwege, beste Beschilderung und radfreundliche Gastgeber sind auch der Grund für das Qualitätssiegel „RadReiseRegion“, dass der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) dem Chiemgau verliehen hat. Der Klassiker unter den Radtouren ist die Runde um den Chiemsee. Durch den Chiemgau führen bekannte Fernradwege wie Mozartweg, Bodensee-Königssee-Radweg, Via Julia und Bajuwarentour. Hartgesottene Mountainbike-Fans können sich bei der 170 Kilometer langen, anspruchsvollen „Chiemsee King Tour“ erproben.
20 Themenradwege: Steckerlfisch, Schweinshaxe und Safari
Der Chiemgau lässt sich auf den 20 Themenradwegen besonders gut erkunden. Die Rundwege, die kulture lle, kulinarische oder landschaftliche Besonderheiten miteinander verbinden, sind zwischen 18 und 73 Kilometer lang und bei entsprechender Witterung in jeder Jahreszeit befahrbar. Bei der 32 Kilometer langen Chiemgauer Schmankerltour haben Radfahrer beispielsweise die Möglichkeit, Käse direkt vom Hersteller, Steckerlfisch oder Schweinshaxe zu genießen. Eine besonders bei Kindern sehr beliebte Station der Eiszeit-Runde ist Europas größtes Mammut-Skelett, das im Siegsdorfer Museum (täglich geöffnet von April bis November) zu sehen ist. Die Bauernhof-Safari führt auf 47 Kilometern zu besonderen Bauernanwesen, zum Bauernhausmuseum nach Amerang und zu einer bäuerlichen Ölmühle.
Heilwasser abfüllen bei der Wasser-Erlebnistour
Der Chiemgauer Radweg „ Wasser-Erlebnistour“ führt auf 32 Kilometern von Fridolfing entlang der blumenreichen Salzachauen bis in die historische Burgstadt Tittmoning. Dort lohnt auch ein Abstecher zu Fuß durch den idyllischen Ponlachgraben zur Wallfahrtskirche Maria Brunn sowie zur Ponlachquelle. Wer ein Gefäß dabei hat, kann sich dort Heilwasser abfüllen. Der Rückweg führt am nördlichen Ufer des Tachinger Sees vorbei.
Einmal rund um den Chiemsee
Die meistgefahrene Route im Chiemgau ist sicherlich die knapp 60 Kilometer lange Runde um den Chiemsee, die auf einem großen Teil der Strecke nah am Ufer verläuft und keine Steigungen enthält. Am besten für eine Chiemseeumrundung eignen sich die Vor- und Nachsaison oder, in den Sommermonaten, der frühe Morgen. Auf dem Weg liegen lauschige Badebuchten ebenso wie Fischhütten, Biergärten und Cafés. Wer abkürzen möchte, kann im Sommerhalbjahr wahlweise den Rad- und Wanderbus „Chiemseeringlinie“ oder bei entsprechendem Platzangebot einen der Chiemseedampfer nutzen. Fester Begleiter auf der Runde ist der Blick auf See und Voralpen.
Geführte Radtouren – Teilnahme kostenlos
Radgenuss ohne lästiges Karten- oder Schilderlesen, dafür mit spannenden Geschichten aus der Region: Das bietet der neue Chiemgauer Radlfrühling. Einheimische Guides nehmen die Gäste von Anfang Mai bis Ende Juni mit auf acht verschiedene, sich wiederholende Themen-Radtouren. Sie sind zwischen 28 und 52 Kilometer lang, es gibt MTB-, E-Bike und „normale“ Touren. Bei der Runde „Jetzt wird’s zünftig“ klappern die Teilnehmenden gemeinsam mit der Biersommelière und Jodel-Weltmeisterin Andrea Wittmann einige der Chiemgauer Brauereien ab. Die Guides sind vom ADFC geschult. Die Touren 2022 sind ab etwa März auf www.chiemsee-chiemgau.info/radlfruehling ausführlich beschrieben.
Rad- und Hörerlebnis im Achental
Eine Radrunde mit digitalen Hörstationen gibt im Achental Aufschluss über kulturelle, landschaftliche oder geschichtliche Besonderheiten der Region. Auf Infotafeln in den neun beteiligten Gemeinden zwischen Bergen, Übersee, Grassau und Schleching können über QR-Codes die Hörgeschichten auf dem Smartphone abgerufen werden. Der Achental-Radweg ist 76 Kilometer lang und ist gut ausgeschildert. Weitere Touren sind beispielsweise der 23 Kilometer lange Archäologische Rundweg, der zu prähistorischen Fundstätten führt, oder die Kult-Tour, eine Reise von den Kelten und Römern am Chiemsee bis in die Neuzeit, sowie der 45 Kilometer lange Klosterweg, der die Klöster Baumburg, Seeon und Frauenwörth miteinander verbindet. Die Touren sind zwischen 18 und 73 Kilometern lang. Sie sind in der aktuellen kostenlosen Radkarte eingezeichnet und im Internet unter www.chiemsee-chiemgau.info/radfahren-bayern detailliert dargestellt.
750 Kilometer Mountainbike-Netz
Auf touristisch hochattraktiven 1.250 Quadratkilometern im Chiemgau finden Mountainbike-Fans das erste durchgängig ausgeschilderte MTB-Netz in den Bayerischen Alpen. Die Gesamt-Streckenlänge beträgt rund 750 Kilometer. 600 davon sind auf bayerischem, 150 auf österreichischem Boden. Die Touren sind größtenteils auf Forststraßen zu aussichtsreichen Almen angelegt, die viele auch zu Fuß nutzen. Ein gutes „Miteinander aller Nutzergruppen ist deshab den Verantwortlichen sehr wichtig, die in erster Linie „Genuss-Biker“ ansprechen möchten.
Die längste Tour des neuen MTB-Netzes im Chiemgau – dem ersten seiner Art – ist mit über hundert Kilometern der Chiemgau-Marathon, die mit knapp zehn Kilometern kürzeste Tour führt auf die Hinteralm unterhalb des Hochgerngipfels. Wer den Marathon fährt, streift auch die traditionsreichen Urlaubsorte Inzell, Reit im Winkl und Ruhpolding, die bei aktiven Gästen seit langem beliebt sind. Die Bike & Hike-Touren führen unter anderem zum Staubfall in Ruhpolding. Der Weg hinter dem sprühenden Wasserfall entlang ist ein beso nderes Erlebnis, das nur zu Fuß erreichbar ist. Bei den Touren mit dem Namen „Bike & Swim“ liegen Bademöglichkeiten direkt am Weg oder sind mit einem Abstecher schnell zu erreichen. Das ist etwa der kleine Wössner See auf dem Weg zur Jochbergalm (Tour Nr. 39) oder der imposant gelegene Weitsee auf der Drei-Seen-Runde (Nr. 48). Alle Touren von eins bis 71 sind im zweiteiligen Kartenset ausführlich dargestellt. 15 davon sind Top-Touren zu besonders schönen Almen und Plätzen wie der Stoißeralm auf dem Teisenberg.
Großen Wert legen die Verantwortlichen im Chiemgau auf ein gutes Miteinander von Bikern und Wanderern. Deshalb rufen Schilder unter dem Motto „Mitnand“ zu gutem Miteinander auf, um allen Nutzergruppen ein ungetrübtes Berg- und Naturerlebnis zu ermöglichen. An manchen Stellen müssen die Räder geschoben werden, um die heimische Flora und Fauna zu schützen. Dort, wo bedrohte Tierarten wie das Auerwild ihre Rückzugsräume haben, hat die Naturschutzbehörde die Strecken für Räder aller Art gesperrt. Alle Informationen stehen im Internet unter www.chiemsee-chiemgau.info/mtb.
Einzigartig in Bayern: Chiemgau-King-Tour für Mountainbiker
Was die legendären Stoneman-Trails in den Dolomiten und im Erzgebirge sind, ist bald die neue Chiemgau-King-Tour in Bayern. 168 Kilometer ist die neu konzipierte Strecke lang, bei der rund 4500 Höhenmeter überwunden werden müssen. Der höchste Punkt der Tour liegt mit 1454 Metern auf der Steinlingalm unterhalb des Kampenwandmassivs. Weitere neun Stationen liegen auf den Almen zwischen Ruhpolding, Reit im Winkl und Grassau. Im Aufbau ist aktuell die Online- und Offline-Infrastruktur mit Ausschilderung, Stempelstellen und Partnerhotels. Wie bei den Stoneman-Trails gibt es auch beim Chiemgau-King Kronen in Gold, Silber oder Bronze sowie die Führung einer „Finisher-Liste“. 1.597 Personen stehen bereits auf dieser Liste (Stand November 2021).
Radfreundliche Gastgeber
Zahlreiche Unterkünfte im Chiemgau haben sich speziell auf Radfahrer und ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Neben zeitgemäßer Ausstattung stellen sie den Gästen auch Fahrradaufbewahrung, Reparatursets, Radkarten und Radlerfrühstück zur Verfügung. Unter chiemsee-chiemgau.info/radhotels sind die nach den Kriterien von „bett+bike“ zertifizierten Unterkünfte vorgestellt.