Kirchsee unter Nebelschwaden
Der Kirchsee unter Nebelschwaden. Das Ellbach- und Kirchseemoor ist das drittgrößte Moorgebiet Bayerns. © Foto: Stadt Bad Tölz, Dietmar Denger

Ellbach- und Kirchseemoor

Das Ellbach- und Kirchseemoor ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet nahe der Stadt Bad Tölz, das durch seine beeindruckende Landschaft, seine hohe ökologische Bedeutung und seine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt besticht. Es zählt zu den wertvollsten Feuchtbiotopen der Region. Mit einer Fläche von etwa 200 Hektar umfasst es sowohl das Ellbachmoor als auch das Kirchseemoor, die von offenen Moorflächen, Feuchtwiesen, kleinen Seen und ausgedehnten Waldgebieten geprägt sind.

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Das Gebiet entstand vor Tausenden von Jahren durch den Rückzug der Gletscher während der letzten Eiszeit. Dabei bildeten sich Mulden, die sich mit Wasser füllten und in denen Torfschichten heranwuchsen. Diese Torfschichten sind typisch für Moore und speichern über Jahrhunderte hinweg Wasser und Nährstoffe. Das Kirchseemoor, das sich um den malerischen Kirchsee erstreckt, ist eines der größten Niedermoore in Bayern und ein hervorragendes Beispiel für die geologische Vielfalt der Region.

Die Landschaft des Moorgebiets ist vielfältig und reicht von offenen Moorwiesen über kleine Waldstücke bis hin zu wasserreichen Abschnitten. Der Kirchsee, ein zentraler Bestandteil des Naturschutzgebiets, liegt eingebettet in diese besondere Szenerie und bietet mit seinem ruhigen Wasser und der umgebenden Vegetation ein idyllisches Bild.

Das Ellbach- und Kirchseemoor spielt eine zentrale Rolle für den regionalen Wasserhaushalt und das Klima. Moore sind als natürliche Kohlenstoffspeicher von unschätzbarem Wert, da sie große Mengen an CO₂ binden. Zudem regulieren sie den Wasserhaushalt, wirken wie ein Schwamm, der Wasser speichert, und schützen vor Überschwemmungen. Die Renaturierung und Pflege des Gebiets sind daher nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für den Klimaschutz von großer Bedeutung.

Moorbad im Kirchsee Bad Tölz
Erfrischendes Moorbad im Kirchsee bei Bad Tölz. Moor ist schon längst nicht mehr nur als Heilmittel einsetzbar. © Foto: Stadt Bad Tölz, Dietmar Denger

Die Flora des Ellbach- und Kirchseemoors ist reichhaltig und vielfältig. Typische Moorpflanzen wie Wollgras, Torfmoose und Heidekraut gedeihen hier prächtig. Besonders bemerkenswert sind die Vorkommen seltener Orchideenarten, die in den feuchten Böden ideale Bedingungen finden. Auch verschiedene Moose und Farne tragen zur botanischen Vielfalt bei. Die extensive Pflege der Feuchtwiesen durch Mahd und Beweidung trägt dazu bei, dass diese einzigartigen Pflanzengesellschaften erhalten bleiben.

Die Fauna des Gebiets ist ebenso beeindruckend. Das Moor bietet Lebensraum für viele Vogelarten, darunter seltene und geschützte Arten wie den Schwarzstorch, den Kranich und verschiedene Greifvögel. Auch Amphibien wie der Laubfrosch und der Teichmolch finden in den Wasserstellen und feuchten Böden ein ideales Habitat. Säugetiere wie Rehe, Füchse und Dachse sind häufig in den umliegenden Wäldern zu beobachten, während Libellen und Schmetterlinge an den sonnigen Tagen die Moorflächen bevölkern.

Moormaske Kirchseemoor
Bei Bedarf kann das Moor aus dem Kirchseemoor auch für eine Moormaske genutzt werden. © Stadt Bad Tölz

Das Ellbach- und Kirchseemoor ist jedoch nicht nur ein Naturparadies, sondern auch ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Naturliebhaber. Zahlreiche Wanderwege führen durch das Gebiet, darunter der bekannte Moorlehrpfad, der Besuchern die Besonderheiten und die ökologische Bedeutung des Moors näherbringt. Schautafeln entlang der Wege informieren über die Flora, Fauna und die Entstehung des Moors, sodass Spaziergänge zugleich lehrreich und erholsam sind.

Der Kirchsee ist ein Anziehungspunkt für Badegäste und Naturfotografen. Seine ruhigen Ufer und das klare Wasser laden zum Entspannen ein, während die umgebende Landschaft ein beliebtes Motiv für Fotografen ist. Um die empfindliche Natur zu schützen, sind bestimmte Bereiche des Gebiets jedoch für Besucher gesperrt. Dies dient dem Erhalt der Lebensräume und dem Schutz der Tierwelt.

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