Der Roque de Agando ist eines der bekanntesten Wahrzeichen auf der Kanareninsel La Gomera. Diese beeindruckende Felsformation ragt majestätisch in der Nähe des Hauptverkehrswegs TF-713 auf, der von der Hauptstadt San Sebastián de la Gomera in den Garajonay-Nationalpark führt. Der markante Monolith besteht aus erstarrtem Magma und ist ein Überbleibsel vergangener vulkanischer Aktivitäten, die die Landschaft La Gomeras geformt haben.
Der Roque de Agando erreicht eine Höhe von etwa 1.250 Metern und ist eine der höchsten Erhebungen auf der Insel. Er ist Teil einer Gruppe von vulkanischen Felsnadeln, die als Los Roques bekannt sind, zu denen auch der Roque Ojila und der Roque Zarcita gehören. Diese markanten Felstürme entstanden durch Erosion, bei der das weichere Gestein rund um die Lavamasse abgetragen wurde und nur der harte Kern übrig blieb.
Der Roque de Agando bietet eine der besten Aussichten auf La Gomera. Von den nahegelegenen Aussichtspunkten (Miradores) aus hat man einen fantastischen Blick auf die umgebende Landschaft, die von tiefen Schluchten, grünen Tälern und dichten Wäldern geprägt ist. Der Fels selbst ist zwar aufgrund seiner steilen Wände nicht direkt zugänglich, doch in der Umgebung gibt es zahlreiche Wanderwege, die durch den Garajonay-Nationalpark führen, einem UNESCO-Weltnaturerbe.
Der Roque de Agando hat eine tiefe kulturelle Bedeutung für die Ureinwohner La Gomeras, die Guanchen. Er galt in ihrer Mythologie als heiliger Ort. Noch heute fasziniert er Besucher durch seine markante Erscheinung und die besondere Atmosphäre, die ihn umgibt. In der Umgebung des Roque de Agando findet man außerdem die einzigartige Flora und Fauna des Lorbeerwaldes, die typisch für La Gomera ist.