Am südöstlichen Rand der Serra Tramuntana in der Nähe von Alaró liegt die Burgruine Castell d’Alaró, eines der attraktivsten Ausflugsziele im Inselinneren, das besonders im Frühjahr und Herbst gerne von Wanderern besucht wird. Im Mittelalter war die Burg, die in maurischer Zeit erbaut wurde, oft Schauplatz heftiger Kämpfe, heute ist nur noch eine Ruine übrig, die gleichzeitig als Aussichtspunkt dient.
Wie Heilige verehrt werden die beiden Unabhängigkeitskämpfer En Cabrit und En Bassa, die sich 1285 erst nach vielen Wochen der Belagerung ergeben hatten: Sie wurden vom Eroberer Alfons III. von Aragon bei lebendigem Leibe auf einem Bratrost verbrannt. Reliquien von ihnen liegen auf dem höchsten Punkt des Felsens in der Ermita Nuestra Senyora del Refugi. An der Ruine selbst kann man noch einiges von der damaligen, offenbar nahezu uneinnehmbaren, Festung erkennen.
Zu erreichen ist das Kastell über einen rund 1,5 stündigen, teilweise recht steilen Fußweg, der ca. 2 km vor dem Örtchen Orient beginnt und sich durch Waldgebiete den Berg hinauf schlängelt. Auf rund 800 m Höhe bietet sich dem Besucher als Belohnung für den Aufstieg dann ein fulminanter Panoramablick über fast die gesamte Insel, bei guter Sicht sogar bis Palma. Weniger begeisterte Wanderer können mit dem Auto bis zu dem Gasthof „Es Verger“ fahren. Hier finden sich dann genug Parkplätze, um den Rest des Weges auf einem sehr schönen Weg fortzusetzen. Vom Restaurant aus beträgt der Fußweg dann nur noch 20 Minuten bis zum Gipfel.
Beim Abstieg nicht in Richtung Alaró, sondern das Schild „Es Verger“ anpeilen. Das letzte Stück verläuft entlang von Olivenhainen, vorbei an Herden von Ziegen und Schafen.