Die Ruinen von Labranda liegen in den Hügeln nahe Milas in der türkischen Ägäisregion und sind ein bedeutendes Relikt aus der Karischen Zeit. Labranda war ein Heiligtum, das Zeus Labraundos gewidmet war. Die Anlage wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet und diente über Jahrhunderte hinweg als spirituelles Zentrum.
Der Zeustempel ist das Herzstück der Anlage. Zu den weiteren Ruinen zählen die sogenannte Ost- und Weststoa, die für Zeremonien genutzt wurden, sowie Überreste von Wohnhäusern und einem großen Speisesaal (Andron), der für Opfermahle diente. Eindrucksvoll sind auch die Überreste eines antiken Grabmals und einer befestigten Straße, die Labranda mit Mylasa (dem heutigen Milas) verband.
Die Architektur von Labranda zeigt den Einfluss griechischer und persischer Baukunst. Die Terrassenstruktur des Heiligtums folgt der natürlichen Topografie des Gebiets. Eine Besonderheit ist die Nutzung von lokalem Granit, der den Ruinen ihr charakteristisches Aussehen verleiht.
Neben seiner historischen Bedeutung ist Labranda auch landschaftlich reizvoll. Das Heiligtum liegt inmitten eines Pinienwaldes mit Ausblicken auf die umliegenden Berge. Diese Kombination aus Natur und Geschichte macht Labranda zu einem faszinierenden Ziel für Archäologie- und Kulturliebhaber. Besucher können die Ruinen über einen Wanderweg erreichen und erhalten so einen Eindruck von der antiken Prozessionsstraße, die in der Vergangenheit Pilger hierher führte.