Die Region der antiken Stadt Myra, die in den Grenzen von Demre, dem heutigen Antalya, liegt, galt damals als das zweitgrößte Bistum in Anatolien. Als Bischof gewann der Heilige Nikolaus – der „Heilige der Wunder“ – durch seine guten Taten die Liebe der Einwohner von Myra. Die ganze Region trauerte um ihn, als er am 6. Dezember 365 in der Kirche starb, in der er gewirkt hatte. Zu Ehren dieses großartigen Mannes wurden in der alten Stadt ein Mausoleum und eine Basilika errichtet. Diese Basilika, auf deren Wänden die dem Heiligen Nikolaus zugeschriebenen Wunder abgebildet sind, wurde durch Erdbeben und Überfälle in der Stadt schwer beschädigt, aber im 9. Jahrhundert als Kuppelkirche wiederaufgebaut.
Die St.-Nikolaus-Kirche in neuem Glanz
Aufgrund ihres architektonischen Stils und ihrer Verzierungen gilt die Basilika als eines der herausragendsten Beispiele für Bauwerke der römischen Periode im Nahen Osten. Im Mittelalter war sie eine bedeutende Pilgerstätte für Christen, die auf der Mittelmeerroute nach Jerusalem reisten; seit dem Jahr 2000 steht sie auf der Tentativliste des UNESCO-Welterbes. Die St.-Nikolaus-Kirche, eine der heiligsten Stätten der christlichen Welt, empfängt Besucher nun dank der Restaurierungs- und Landschaftsgestaltungsarbeiten, die das Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkiye im vergangenen Jahr abgeschlossen hat, in neuem Glanz. Sie beherbergt einen Sarkophag aus der Römerzeit, der mit Fischschuppen und Akanthusblättern verziert ist und dem Heiligen Nikolaus gehören soll. Einige Knochen, von denen man annimmt, dass es sich um die des Heiligen Nikolaus handelt, sind im Museum von Antalya ausgestellt.