Das Ethnografische Museum Budapest befindet sich seit dem 23. Mai 2022 am Stadtwäldchen der Stadt an der Stelle des des ehemaligen Felvonulási-Platzes. Das von Marcel Ferencz (NAPUR Architect) entworfene Gebäude ist der erste Bau, dessen Konzept auf die Bedürfnisse eines ethnografischen Museums zugeschnitten ist und gilt als eines der modernsten Museumsgebäude Europas. Auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern wird eine Sammlung von einzigartiger Vielfalt gezeigt. Das Gebäudedesign, das an die Form einer Halfpipe erinnert, zeichnet sich zudem durch seine außergewöhnliche Fassadendekoration aus. Etwa 60 Prozent der Ausstellungsfläche befindet sich zudem unter der Erde.
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Mehr InformationenHinter dem ikonischen Design des Gebäudes verbergen sich einige besondere technische Lösungen: Die gewölbten Flügel werden von einer vorgespannten Struktur getragen, die im Brückenbau verwendet werden. Ein weiteres Merkmal ist der gläserne Vorhang, der den begrünten Dachgarten auf den beiden nach oben gewölbten Flügeln umgibt. Dieses Element ist mit einem Metallgitter überzogen. Es zeigt ethnografische Motive aus den ungarischen und internationalen Sammlungen des Museums. Rund eine halbe Million Pixel wurde durch einen Spezialroboter in die lasergeschnittenen Aluminiumgitter gefräst. Die Pixel sind so zusammengesetzt, dass sie 20 ungarische und 20 internationale ethnografische Motive völlig neu adaptieren.
Ein weiteres auffälliges Merkmal des Gebäudes ist der Dachgarten, der als Erweiterung der Grünfläche des Stadtwäldchens dienen soll. Hier wurden etwa 1.500 blühende und zwiebelartige Stauden, sieben Laubgehölze, rund 100 immergrüne Pflanzen und etwa 700 Ziergräser gepflanzt. Auf dem gewölbten Dach sind insgesamt 7.300 Quadratmeter Parkfläche entstanden, von dem sich ein Panorama über das Stadtwäldchen und die Hauptstadt eröffnet.
Erkundeswert ist auch der Keramikraum mit rund 4.000 Stücken, die entlang der Haupttreppe des Gebäudes ausgestellt sind und während der Öffnungszeiten kostenlos besichtigt werden können. Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen und bietet einen Einblick in die reichen ungarischen und internationalen Sammlungen des Museums.
Die beiden „Hemisphären“ des Keramikraums sind der Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachempfunden. Die linke Gehirnhälfte interpretiert, organisiert und ordnet die Keramik der Welt nach Kontinenten, Mustern und Zentren der Töpferei, während die rechte Gehirnhälfte Keramik eher sinnlich erkunden und in einer losen Kette von Assoziationen ordnen möchte. Jedes Stück Keramik wird so zu einer Welt für sich: ob Stil, Material, Dekor, Volumen oder Inschrift – es sind Details, die viel darüber verraten, wie Ton Mensch und Gesellschaft mit Kultur und Tradition miteinander verbindet.