Antigua und Barbuda werden von Korallenriffen geschützt. Die vorgelagerten Riffe sind nicht nur grandiose Tauchplätze – sie wurden auch so manchem Seefahrer zum Verhängnis: Im 17. und 18. Jahrhundert war Antiguas English Harbour größter Flottenstützpunkt der englischen Marine mit starkem Seeverkehr. Über hundert Schiffe fielen den Riffen zum Opfer und warten am Meeresboden auf abenteuerlustige Taucher.
Eines davon ist das „Jettias Wrack“. Das 1817 gesunkene Schiff liegt fünf Minuten abseits der Küste in acht Metern Tiefe. Es ist in mehrere Teile zerbrochen und von Korallen bedeckt, die Papagei- und Trompetenfische, Doktor- und spanische Schweinsfische anlocken. Riesige Barrakudas in Begleitung großer Schnapper schauen oft vorbei.
Weitere Wracks sind die „Redjacket“, ein 1863 gesunkener Blockadebrecher, die dänische Brigg „Amelia“ sowie mehrere Kaffee- und Zuckertransporter. Doch auch abseits der Wracks hat die Natur faszinierende Kulissen erschaffen.
Die schönsten Tauchspots von Antigua und Barbuda
Die Säulen des Herkules: Die Säulen des Herkules vor English Harbour bestehen aus riesigen Kalksteinfundamenten über und unter Wasser. An Land ziehen sie Geologen und Naturforscher an, unter Wasser tummeln sich in bis zu 22 Metern Tiefe Hummer, Barrakudas, Schnapper, Muränen, Schildkröten, Riffhaie und Delfine.
Das Cades-Riff: Etwas weiter westlich der Säulen reihen sich auf elf Kilometern diverse Tauchplätze aneinander: Das Cades-Riff beheimatet Ammenhaie, Schildkröten und Rochen und erlaubt bei ruhigem Wetter eine Sicht bis in 30 Metern Tiefe. Wer genau schaut, entdeckt das Wrack einer alten Yacht am Außenriff.
Long Bay Beach: Deutlich näher am Ufer aber nicht minder eindrucksvoll ist ein Tauchgang an der Long Bay, Teil des Meeresschutzgebiet North East Marine Management Area. Unmittelbar am Strand erstreckt sich eine ausgedehnte Seegraswiese mit Gesteinsformationen, auf denen Korallen und Anemonen siedeln.
Stingray City: Ein Adrenalinkick erwartet Schnorchler und Taucher in Stingray City. Hinter dem Namen – Stadt der Stachelrochen – verbirgt sich ein Riff, an dem Menschen gemeinsam mit Rochen in deren natürlicher Umgebung schwimmen können. Die Rochen werden bis 90 cm groß, es wurden aber auch Exemplare bis zu 1,5 Metern gesichtet. Die Tiere nähern sich ohne Scheu und begleiten die Besucher im Wasser.